MIT ALLER KRAFT
frage mich täglich, wie ich mit diesen lasten auf meinen schultern überhaupt noch atmen kann. das ich stehen kann, ohne einzubrechen. klar zu kommen, ohne fragen zu stellen und die dazu gehörigen antworten zu suchen. wie bunt meine gedanken wohl wären, wenn ich mir selbst in die augen schauen könnte. ohne mich zu fragen, wann ich wohl an der überdosis meiner gedanken, den verstand verlieren würde. 

weiß noch genau, wo ich auf all das immer sofort eine antwort hatte. aber das leben ist verdammt nochmal nicht leicht. es ist schwer, so verdammt schwer. alleine klar zu kommen. damit, angelogen, ausgenutzt und verachtet zu werden. betrogen zu werden, von menschen die alles für mich waren. die hälfte meines herzens zu verlieren, und die liebe meines unbedeutsamen lebens. es dauert bis man auf all diese beschissenen fragen, antworten bekommt. bis dahin reicht meine klebe vielleicht noch aus, um weiterhin meine zweite hälfte zusammen zu halten.
HELLO AUTUMN
du bist unsagbar schön, dieses jahr. mit deinen vielseitigen farben. braun, hellgrün, orange gelb, weinrot. überall wo man hinschaut. dieser duft nach frischer waldluft. nur in mir drin ist er noch nicht ganz aus sich heraus gekommen. in mir drin herrscht seit monaten winter . meine lippen sind steif, wie gefroren. vermisse mein lächeln. versuche jeden tag ein bisschen mehr meine mundwinkel nach oben zu schieben, doch es gelingt mir nicht. seitdem ich umgezogen bin ist das so. und seitdem ich meinen neuen job habe, wach ich auf, und geh gleich wieder schlafen. ausgeruht bin ich schon lange nicht mehr, auch die zwei wochen urlaub sind wie im nu verflogen. meine jeansgröße hat sich auch nicht verkleinert in diesen wochen. und das frustriert mich. immer wieder eine freundin mehr, die sagt "wow guck mal ich hab so viel abgenommen, und es war gar nicht schwer." und warum fällt es mir so unsagbar schwer ? ich will endlich zufrieden sein, über meinen bauch streichen und sagen, kein fett, nichtmal ansatzweise. so wie andere es auch tun.mein vater und ich haben mittlerweile ein sehr gutes verhältnis. ich weiß das war vorher anders, aber es sind nun auch nochmal ein paar wochen, sogar monate vergangen. wir haben geredet, er hat mich schatz genannt, mich in den arm genommen, und gesagt wie sehr er mich liebt. ich habe gedacht, dieses gefühl nie wieder zu lassen zu können. ich muss aber zugeben es nicht einmal versucht zu haben. weil ich so enttäuscht war. mittlerweile verbringe ich fast jedes wochenede bei ihm. er wohnt in unserem alten ferienhaus, direkt im wald. schlafe auf der großen fensterbank im wintergarten, von wo aus man den klaren sternenhimmel sieht. heute ist sonntag, heute steige ich wieder in den zug und fahr zurück. zurück ins richtige leben, wo mir nichts erspart bleibt. wo ich wieder verzweifelt versuche, das die jeans enger werden und der versuch das essen nicht anzurühren zur qual wird. also bitte, herbst sei gut zu mir, denn ich finde dich schön so wie du bist, und manchmal an manchen tagen, kann ich mich in dir widerspiegeln und sagen, es ist okay, so wie es ist.
HALLO LUNA
immer und immer wieder hab ich dich gefragt, ob er es ist, und du lügst mir ins gesicht. du hast es nicht verdient das zu leben was ich gelebt habe. die momente mit ihm wie ich sie erlebt habe. jeden moment geliebt habe. du tust mir damit so unglaublich weh, und ich hab es doch gar nicht verdient so sauer auf dich zu sein. es tut so weh, ich vermisse nämlich auch immernoch deinen arm um meiner schulter. wo waren sie, als ich sie gebraucht habe ? und sage mir nicht du hast das alles für sie gemacht. sag mir nicht, das als ich dich gebraucht habe, deine arme über ihre schultern lagen. ich bin kein kämpfer, denn ich hab es satt. tag täglich für etwas zu kämpfen, was nicht exestiert. weder eine beste freundin, noch ein freund der mich schlieslich so zerstört hat. ich werde einfach meine augen schließen, und auf den nächsten prinzen warten. der mich wachküsst. ich werde warten. die nächsten tage, monate jahre. in der nächsten welt, die kommen mag.
WHERE MEMORIES STAY AFTER WE LEAVE THEM
jeder hat erinnerungen. du bist verletzt oder glücklich, sie zu haben. sie bleiben. sie können nicht verlassen werden, denn man kann sie nicht vergessen. abhängig davon, wie man mit ihnen umgeht, ist es letzen endes eine lehre. wir sind keine perfekten menschen. wir helfen uns gegenseitig, egal wie unfair das leben ist. man kämpft sich durch. man hat einen weg zum ziel.
UND WIEDER HAB ICH VERSUCHT MICH BEI DIR SICHER ZU FÜHLEN
alte bilder fallen aus meiner hosentasche. verblasst durch die waschmaschine. erkenne darauf nichts mehr, außer mein und dein lachen, wenn ich es gegen die sonne halte. 
doch eines tages letztendlich, werde ich dieses lachen vergessen und für diesen fall, verstaue ich das bild im letzten fach meines portmonaies. und wenn jemand fragen würde, ob ich mein lachen verloren habe, zücke ich das portmonaie ganz lässig aus meiner hosentasche und zeige ihm wie glücklich ich mal war. werde keine mine verziehen und mir nichts anmerken lassen. das ist doch genau so, als wenn dich die polizei nachts mit dem auto anhält und du sie davon überzeugen willst, nichts getrunken zu haben. ganz einfach. denn ich bin jetzt ein kämpfer. meine rüstung ist aus stahl. du wirst mir niemals mehr weh tun können. ich stehe aus der asche auf, die du verursacht hast. ich bin ein überleber, ich brenne wie feuer. hast du vergessen, das ich am leben bin ? bedauerst du es nicht, nie wieder meine hand halten zu können ? bitte vergiss es nicht. ich muss meine wege ändern, denn ich verliere mich selber. ich will nicht ängstlich sein. will nach 50 jahren immernoch überzeugend rüberkommen. sagen wer das glückliche mädchen ist, welches bei ihrem vater auf dem schoß sitzt und so lacht, weil er sie liebevoll durchkitzelt bevor sie schlafen geht.                               
VIELLEICHT LIEBE, VIELLEICHT NUR DER VERSUCH DAS HERZ IN SICHERHEIT ZU BRINGEN
mein über alles geliebter bester freund. ich habe dich so vermisst. habe die tage im kalender gezählt, bis wir uns endlich wieder sehen. 2 monate waren vergangen, mit dem gefühl nicht zu wissen ob es jemals gefühle zwischen uns gab. du warst so ehrlich zu mir, konntest mir alles sagen. auch der tag kam irgendwann, wo du mir ein liebesgeständnis während eines sonnenuntergangs am strand gemacht hast. ich bin so stolz auf uns, das wir diese schwere zeit überwunden haben. du bist verliebt, hast eine freundin, und ich freu mich dich so glücklich zu sehen. aber so glücklich scheinst du dann aufeinmal nicht mehr. warum beachtest du mich noch die ganze zeit ? du solltest lieber deine freundin vergöttern. stattdessen bin ich im mittelpunkt. ich versuche alles, damit du aufhörst. mir nicht mehr nachguckst. ich bin total betrunken, und will nachhause. ich mach mich auf den weg, so gut es geht. plötzlich reißt du an meinem arm : sag mal wo willst du hin ? hattest du echt vor dich nicht bei mir zu verabschieden ? ich war einfach so betrunken und wollte weg. meine laune ist schlagartig gekippt. hatte bock auf ne kippe und dann einfach ins bett fallen. aber du wolltest mich noch nachhause bringen, es waren ja immerhin 4 kilometer. ein weg ohne licht. im entdefeckt fand ich es gut das du mit warst. ich hätte glaube ich angstzustände bekommen. deine freundin guckt mich böse und sagt nur leise tschüss. er küsst sie und dann waren wir ganz alleine. 4 kilometer. 45 minuten und duzende von sekunden. nur für uns. plötzlich fiel der schleier wieder. ich redete und redete, und merkte wieder wie sehr du mir gefehlt hast. wie schön es immer war, mit dir über meine sorgen zu sprechen und wie schön es war, wenn du mich zum lachen bringst. als wir da waren, hast du mich mit großen augen angeschaut. ich hab sofort erkannt was du gerade denkst. leise bewegte ich mich zu deinem kopf und lehnte mich an, und flüsterte : weißt du was ich jetzt am liebsten tun würde ? aber es geht einfach nicht , er: weißt du was das schlimmste ist ? ich will es auch. letzte küsse fielen. überall, nur nicht auf den mund. er drehte sich um und ging. jetzt werden uns wieder ein paar monate trennen, immernoch mit dem gefühl nicht zu wissen, was wir fühlen.

OCEANS BREATH
ich klau mir den schlüssel, der an der gaderobe hängt und steige ins auto. 7:03 uhr. früh wach. ich öffne das fenster und stecke mir eine zigarette in den mund, obwohl ich längst damit aufhören wollte. ich starte den motor und biege um die ecke. musik laut. eine cd mit 10 titeln. immer das selbe lied, will nichts anderes hören. angekommen, schnappe ich nach strandluft. morgens ist sie immer noch am schönsten und so klar. die sonnenstrahlen lassen das meer funkeln. lässig setze ich meine sonnenbrille auf. noch eine zigarette. verdammt.
aber der schmerz, der heute kam, war aufeinmal weg. das wasser lebt, ich hab es selbst gesehen. und jede welle, die auf mich zu kommt, trägt ein stück last ins meer zurück. ich fühl mich aufeinmal wie ausgesaugt, und trotzdem so lebendig, wie lange nicht mehr. ich dachte immer es gibt nur das eine da sein., das gefühl nichts besonderes zu sein, doch es gibt viel mehr als das. viel mehr als leben. wo kommen all die zweifel her, die uns so leise ins herz geschlichen sind ? wollte es heraus finden, an diesem schönen ort, doch der moment ist viel zu kostbar und viel zu schön, um jetzt zu denken. setze mich in die dünen und umhülle mich mit einer decke. höre nur dem meer zu, und spüre wie es lebt.
WARUM DU ?
du läufst schnurstracks an mir vorbei, ohne mir auch nur einen blick zu würdigen.
wie aus dem nichts, reiß ich an deiner hand. wir sind betrunken. es ist heiß unter meiner lederjacke. mein lippenstift schmilzt. ich seh dich an und stell dich zur rede, wieso du dich in letzter zeit so verhalten hast. du verstehst kein wort. du nimmst meine hand und zerrst mich hinter dir her, bis auf die tanzfläche. was anderes nehm ich nicht wahr, denn du bist in diesem moment, heller als alles andere. wir schauen uns an. wir tanzen inniger, die blicke werden immer vetrauter. wir kommen uns nah. du küsst mich. endlich. ich habe so lang darauf gewartet. du hast mir so gefehlt. ich nutze die gelegenheit aus. denn diesen moment will ich so schnell nicht vergessen, denn ich weiß das er bald zu ende sein wird. für immer.
das lied ist zuende. wir gehen in einen anderen raum, raus aus dem dancefloor.
eine dicke qualmwolke kommt mir entgegen. ich steck mir selber eine an, um den gestank stand zu halten. ich schau nur dich an. immer wieder. küss mich. bitte. meine gedanken sind betäubt. es ist alles so unwirklich. und ich frage mich, warum du ? 







ICH WAR DEIN FLEISCH UND BLUT, ICH WAR
wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommt. was das aus mir gemacht hast, wäre ich diesen weg niemals gegangen. ich hätte diese tür verriegelt, mit allem was ich fühlte.
hätte sie mit steinen beworfen. ich hätte meine ganze wut darein gesteckt.
doch irgendwann geht das vorbei. dieser herzschmerz, der sich tief in deine seele frisst, bis er in deinen fußspitzen festsitzt.
so qualvoll, das man winselnd in die knie geht, weil man nicht mehr laufen kann. und bettelt diese schmerzen vergessen zu können. 
was hast du nur aus mir gemacht. wer bin ich ?
sogar du hast meinen namen vergessen. doch ich bin dein fleisch und blut. nur du hast mich erschaffen, doch bald hast du es geschafft mich wieder zu zerstören. vollkommen.
du hast mich enttäuscht. warst nie da, und wirst es auch nicht mehr sein. denn die zeiten sind vorbei. ein schöner moment kann wie eine seifenblase zerplatzen, sobald du heute den raum betrittst. leere in dir. 

du kannst endlich gehen. wieder kehrt machen, denn ich hab endlich aufgehört, dich zu lieben, daddy.




AND NOW I NEED TO KNOW, IS THIS REAL LOVE ?  OR IS THIS MADNESS KEEPING US AFLOAT ?
ich bin so dumm, scheiße und hinterhältig.
spiele mit gefühlen anderer. hauptsache mir geht es gut. mir tut es so unglaublich leid, das ich dir verschwiegen habe, wie ich wirklich fühle. warst immer da. du weißt mehr über mich als ich selbst. und erinnerst mich daran wie es sich anfühlt glücklich zu sein.
jeden tag fragtest du wie es mir geht. hast mich abgeholt, wenn es mir scheiße ging und bist mit mir irgendwo hingefahren wo du wusstest, dort kann ich alles vergessen. du bist viel für mich, doch warum nicht alles ? ich versteh es einfach nicht. ich will lieben doch irgendwas hindert mich daran.
vielleicht folgt gleich der nächste fressanfall, oder doch der nächste schnitt, der einiges leichter machen würde. ich will vergessen. will weg. es tut mir so leid, das ich es nicht sein kann, die mit der du glücklich wärst. 


DAS ALLES HAT WOHL NIE EIN ENDE
zitternd greife ich nach dem telefon und gebe die nummer ein, die vor mir liegt.
'therapeutin & psychotherapie' lese ich immer wieder, während das wartezeichen erklingt.
plötzlich springt die mailbox an. keine zeit mich vorzubereiten. ich stammel vor mich hin, sage mehr oder weniger meinen namen und wusste nicht weiter. in ein paar sekunden erzählen worum es geht. 

'ehm ja hallo, ich war schonmal da. war schonmal in behandlung. weiß nicht ob sie mich noch kennen, es ging damals um was anderes. ich bin gerade total abgesackt. stand vor dem kühlschrank und hab alles in mich reingefressen was essbar war. mein bauch tut weh. hab herzschmerz. ich möchte wieder das man mir zuhört. man mir sagt ich sei nicht verrückt.'


das tonband war gerade zu ende gegangen. ich merke wie der knopf meiner hose gegen meinen vollgefressenen magen drückt. mir wird schlecht. aber den gang zur toilette möchte ich nicht wagen. ich will nicht noch kränker werden, als ich es ohne hin schon bin.

bingeeating nennt sich das. bedeutet sinnloses vollfressen. frust. deprimierend. ich hasse meinen körper. die stellen an mir, die zu dick sind. bald zieh ich weg, nur noch 2 monate. ich wollte dünn sein. endlich perfekt sein. aber wie soll das schon gehen, wenn man keine hoffnung in sich trägt.


DENN AUCH OHNE DICH GEHTS
du bist dann ja nur medizinische fachangestellte, schrie meine mum hinter mir her.
es ahtete aus. sie fing immer mehr an mich runter zu machen, mich schlecht zu machen.
die welt dreht sich nur um dich, es dreht sich immer nur um dich. ich habe wegen dir deinen bruder total vernachlässigt weil ich immer nur probleme mit dir habe. erzählst mir ständig das du schmerzen hast, das du unglücklich bist, immer geht's nur um dich. ( heftig oder ? ich erzähl ihr wie schlecht es mir geht, und es geht nur um mich ? ok. )
kurzer cut. ich bin jetzt seit fast drei monaten von meinem freund getrennt, wir haben keinen kontakt mehr, deswegen fällt die rolle DU in meinen texten auch weg.
sie wirft mir vor ich suche nur streit. auch mit meinem vater. da hat's mir gereicht. ich war so sauer und hab ihr gesagt das dass alles überhaupt nicht stimmt. er kümmert sich nicht um mich, er hat seine neue familie, kommt nur über whatsapp ja frohe ostern und so. allein whatsapp ? was ist das ? mein dad ist schon peinlich genug und dann prallt er noch mit seinen 7 kontakten ? wow. ich bin so sauer, deswegen kann ich mir gar nicht wirklich mühe geben beim schreiben.
meine mama hat gesagt sie würde gerne gegen einen baum fahren. und das sich alles nur um mich dreht. mein bruder ist bald weg, und ich bin schuld daran, obwohl er ja studieren will. tut mir echt leid mami. ich werde bald ausziehen ok ?


ZU VIEL GELIEBT, GEWEINT, GEHOFFT, GEGLAUBT
dieser schmerz ist unbeschreiblich. heulend sitze ich auf dem beckenrand der badewanne und starre aufs handy. alles in meinem kopf dreht sich. um dich.
mir ist schlecht. um mich zu übergeben hätte ich mehr essen müssen. aber geht wohl schlecht wenn man hungert, nur um perfekt zu sein. immer ist es das selbe ziel, und es wird  wohl immer das gleiche bleiben. ich hab es nie geschafft. ich schneide mir in meinen daumen, bei dem versuch mit einer schere die klinge eines rasierers herrauszubrechen.
doch als er zu boden fällt, zerbricht er. ich ziehe meine hose ein stück runter und setze an.
ich denke dabei, wie mein hund vor ungefähr einem monat überfahren wurde. mein ein und alles. 1. schnitt. denke daran, das unsere beziehung kaputt ist, hoffnungslos. 2. schnitt.
und an meinen dad, der mir heiligabend 100 euro in die hand gedrückt hat und wieder verschwunden ist. 3. schnitt. 3 blutige schnitte ziehren meinen oberschenkel.
tiefer als ich je wollte, als ich zu hoffen wagte. wie komme ich nun leise aus dem badezimmer.
mit drei auffälligen schnitten, die jeweils eine bedeutung haben. das blut läuft. die beine ROT.
alle pflaster sind aufgebraucht. ich verziehe mich schnell in mein zimmer. suche verzweifelt eine kleine schachtel wo ich die blutige klinge verstecken kann. 

ich sitze auf meinem bett, und starre auf die wunden.
nehme mein tagebuch und schreibe das alles auf. ich weiß das ich dann besser schlafen kann.
liebes tagebuch, danke das du mir immer zuhörst. wenigstens irgendjemand.