WO IST DER NORDEN ?
und wieder stehe ich hier. mit dem selben ich, mit dem selben blick, mit den selben gedanken. fast nichts hat sich geändert, irgendwo ist doch alles gleich geblieben. alles scheiße geblieben. war auf meiner reise, die ich so geplant hatte, um mich selbst zu finden und hab mich nur noch mehr verloren. 
menschen sind gekommen, und auch wieder gegangen, so wie man es kennt. man hat sich verknallt, verliebt, hoffnungen gemacht, sich gut gefühlt und dann ist man doch wieder auf die schnauze gefallen. und man kannte das alles schon und konnte trotzdem nicht genug davon kriegen. manchmal wünsche ich mir, das du wenigstens noch da wärst großvater. du könntest mir wieder geschichten erzählen und mir durch mein haar streicheln, mich in schutz nehmen, wenn ich was ausgefressen habe, mir auf deinem alten kompass zeigen, wo es nach norden geht und wie man dort hingelangt. ich vermisse dich, ich vermisse so viel. hab immer gekämpft, weil man es mir beigebracht hat, und am ende war ich die, die doch alles verloren hat ? wie passt das zusammen? wenn du jetzt hier wärst, würdest du es mir sagen, und dann hättest du diesen beschützenden blick, der mir sagt, alles wird gut.
AGAIN AND AGAIN AND AGAIN 
wieder passiert, wieder drauf reingefallen, wieder hoffnung gespürt, und wieder nur enttäuscht worden. dieses ständige anreihen, von; immer wieder und es wird doch alles anders, man muss nur auf den moment warten-  geht mir echt auf die nerven. immer wieder in den scheiße-topf gegriffen, sodass es schon anderen auffiel. 24/7 ziehe ich diesen klotz von pech hinter mir her. groß, schwer und echt hässlich. überall hin folgt er mir, sodass man anfängt nur noch negatives zu sehen. 
ICH WILL NUR DAS DU WEISST
und wieder bin ich davon gelaufen. vor meinen gefühlen, ohne gewusst zu haben, was passiert wäre. ich war zu feige, wieder einmal. ich musste es dir relativ schnell sagen war mir klar. es war so klar wie sonst nichts in meinem  bisherigen leben. ich hätte es nicht ausgehalten. ich hab mir geschworen, nie einem so weh zu tun, so wie er mir weh getan hat. denn das war - alles - schmerz, hass, und am ende ein gebrochenes herz. ich wollte dir nie weh tun, bitte glaub es mir.  ich muss erstmal selbst heraus finden, wer ich eigentlich bin. und vielleicht auch erst noch verstehen, das ich so gut bin, wie ich bin. oh ich rede so viel, und sag so wenig. ich will nur das du weißt, ich hab dich immernoch lieb. 
WEIL DU HEIMAT UND ZUHAUSE BIST
und dann lagen wir da. tiefenentspannt. mein kopf auf deinem schoß. wir hörten musik von  ludovico einaudi. du bewegtest deine finger in der luft, passend zum klavier. mit der anderen hand streichelst du mir schon seit stunden durch das haar. ich hätte nie gedacht, dass ich dich mal so gerne hab. das ich jemals wieder so etwas schönes spüren kann. ich bin einfach glücklich, und menschen die einen glücklich machen, darf man nicht verlieren. man muss sie immer im herzen tragen, weil sie das leben lebenswerter machen. dich auffangen, wenn du fällst und dich zum lachen bringen, wenn du eigentlich weinen willst. ich hab gelernt, das ein haus kein zuhause sein muss. es kann ein gegenstand ein tier oder ein mensch sein. ein zuhause ist dort, wo man bleiben will. wo man den rest seines lebens verbringen will.

FIRST DATE
In meinem Zimmer war bereits Chaos ausgebrochen. Wo ist meine Hose in der ich dünner aussehe ? ach verflixt. Gedanklich kilometer weit weg. Nichts war bereit für das erste Date. nichtmal ich. 

Ich geh die Strasse entlang. Eigentlich will ich kehrt machen. Auf der Stelle umdrehen und nie mehr wieder kommen. Mir wurde alles zu viel. Dieses Gefühl es könnte eine Katastrophe werden, oder ein unbekanntes Gefühl, was mich total überfordern würde. Doch mein Herz und der Kompass darin, haben mich voran gebracht. Und dann saßt du da. du warst Perfekt.
'Bonjour Madmoiselle' sagtest du zu mir, und hast mich mit deinen wunderschönen Augen angeschaut. 'Hallo'  flüsterte ich. Ich wollte so viel sagen und fragen, doch du warst so schön. Ich habe mich verloren in dir. 


heute wurde mir klar, das mein Herz noch schlägt. Das ich doch noch sowas wie Glück und Aufregung spüren kann. und ja vielleicht bin ich auch Verknallt. in den Wunderschönsten Mann, den ich je gesehen hab. 

MEIN PAPA
mit 6 jahren wusste ich, papi du bist mein held. bist immer für mich da, wenn ich dich brauche. machst jeden blödsinn mit mir. einschlafen konnte ich nie, ohne das glas wasser, und wenigstens einmal durchkitzeln, erst dann bin ich aus voller erschöpfung eingeschlafen. ich wusste immer, wie man sich schwierige zahlen und wörter merken konnte. du konntest gut malen, und manche buchstaben waren tiere oder gegenstände. nie war ich ein richtiger indianer, ohne mein messer, was du aus tiefsten herzen aus holz geschnitzt hast. ich durfte in dem alter auch schon auto fahren, weil du einen riesen karton in ein riesen großes auto umgebaut hast. wenn ich geweint habe, weil ich so fürchterliche wachstumsschmerzen hatte, hast du die zaubercreme rausgeholt, deine hände auf mein kleines beinchen gelegt und die augen zu gemacht. plötzlich bin ich eingeschlafen. der schmerz ließ nach. hast mir den letzten endgültigen anstoß gegeben, bis ich dann endlich fahrrad fahren konnte. du konntest fürchterlich lustige grimassen schneiden, und manchmal abends, warst du sogar captain blaubär..

ab hier sind meine erinnerungen weg. einfach nicht mehr da. ich weiß einfach nicht wie die geschichte weiter geht. vielleicht ist sie auch nie weiter gegangen. ich kann es nicht sagen. ich weiß nur, das du aufgehört hast, der papa zu sein, den ich so sehr geliebt habe. der alles für einen tut. heute hast du nicht mehr viel übrig. und das menschlich sein, hast du in geld umgewandelt. doch ich will das nicht, nichts geschenkt haben, kein geld, ich will meinen vater. ich will dich einfach zurück.

(ÜBER)LEBEN
heute habe ich mir gesagt, ich sollte besser aufgeben. nichts riskieren. alles so lassen wie es ist, bloß keine probleme. es ist zu früh. aber meine gründe sind gar keine, es sind ausreden. ich verstecke mich doch nur vor der wahrheit. und die wahrheit ist, ich hab angst. ich habe angst, wenn ich mir erlaube glücklich zu sein. sei es auch bloß für einen winzigen moment, ich hab angst das dann die welt aufeinmal zusammen bricht, und ich weiß nicht ob ich das überleben würde.
SEELENFRIEDEN
wo ist dieser stern, das ich mir was wünschen kann, wenn ich abends am fernster steh ? irgendeine gute fee, die mein herz füllen kann ? ' glaub mir, das leben ist nie gut zu dir, also rüste dich und zieh dir feste schuhe an ' - w. hat nicht jeder eine neue chance verdient ? dinge richtig zu machen oder geschehenes hinter sich zu lassen ? bitte gott, schenke mir den seelenfrieden, damit die engel,  die oben warten stolz auf mich sind. 
VERMISSE DICH 24/7 
mein bett ist ungemütlich, die kippe schmeckt nicht, das essen ist zu heiß. nichts ist gut genug heute. ich hab immer gesagt es ist noch nicht vorbei, das kann es nicht gewesen sein, das kapitel war noch nicht zuende. ich vermisse dich 24/7 und du hast immer gesagt das du mir nicht versprechen kannst, das alles gut laufen wird, aber das du mich nie alleine lässt. manchmal möchte ich einfach wieder nächtelang mit dir am strand kuscheln und reden. ich vermisse dich, aber ich will das es mir egal wird, ich liebe dich, aber ich versuch einfach es nicht zu zeigen. ich will dich, doch was soll ich tun, wenn du nicht mehr zu mir gehörst ? wir haben so viel durchgemacht und uns in all dem durcheinander aus den augen verloren. jeder lebt sein eigenes leben, 200 kilometer voneinander entfernt. man denkt nur ab und an aneinander und trotzdem haben wir uns nie vergessen. jeder hatte seine partner oder seine one night stands, doch immer haben wir dabei an den anderen gedacht. ich will dich einfach nicht mehr vermissen.  ohne zu wissen das du mich auch vermisst.
HI(GH) LIFE
weißes kleid. knappe jeans. cowboy boots. braun gebrannt. glücklich. schaue in den himmel. vögel. frei. zurück in die menschenmenge. glücklich. ich, glücklich. rücke mein haarband zurecht und tanze zu macklemore & ryan lewis. augen zu. so glücklich und unbeschwert. weil wir alles erreicht haben, was wir uns vorgenommen haben, uns in unsere köpfe gesetzt haben. den schweinehund endlich um die ecke gebracht und seitdem auf der flucht. leben macht spass. ja verdammt, wir sind angekommen. wir sind unendlich. HURRICANE 2014.
VIEL(ZU)LEICHT
vielleicht verzeih ich dir irgendwann, und vielleicht werden wir wieder ganz enge freunde sein. vielleicht werde ich besser in der schule und vielleicht werde ich sogar klassenbeste. vielleicht werde ich doch noch 10 kilo abnehmen und vielleicht werden es sogar 15. vielleicht werde ich von heute auf morgen meine sachen packen und in eine eigene wohnung ziehen und vielleicht werde ich sogar das land verlassen. vielleicht verliebe ich mich neu und vielleicht wird es die liebe meines lebens sein. vielleicht. irgendwie ist das ganze leben nur ein verdammtes, beschissenes vielleicht, was sich jeden tag durch unsere gedanken frisst, uns runter zieht. wir wissen immer, was das vielleicht bedeutet. das man stark sein muss, um es zu erreichen. das man etwas tun muss, dafür um belohnt zu werden. doch hey, irgendwie ist mein vielleicht ganz klein. kaum zu sehen und unerreichbar. verkriecht sich in der letzten ecke und meine kraft reicht vielleicht nicht aus, es zu greifen. vielleicht.
WEIß WIE SCHNEE, ROT WIE BLUT UND SCHWARZ WIE EBENHOLZ
mit kleinen augen aus dem traum erwacht. mit zitternden knien ins badezimmer geschlichen. mit einer hand den beschlagenen spiegel verwischt. ich schaue auf. schaue in ein großes loch. sehe mich selbst. meine apfel großen augenringe, mein müder blick und ein herz, was zu zerreißen droht. kaltes wasser läuft über meine müden wangen. wahrscheinlich schlafen sie noch, und träumen von der heilen welt, die es hier nicht gibt. mache meine haare zu einem schnellen dutt, male meine lippen rot. wie schneewittchen. schleiche auf zehnspitzen in die küche, beiße nocheinmal in mein brot, und verlasse die wohnung auf zehnspitzen. nehme den letzten zug, schmeiße die zigarette auf den boden, und begebe mich wieder in den großen flur. ganz hinten rechts, sollte ich platz nehmen und auf den narkosearzt warten. ich hasse warten, also war ich draußen und hab geraucht. höre, wie mein name gerufen wird. weiß nicht wohin, bis mir ein großer hübscher mann mit weißem kittel entgegen winkt. ich gehe ihm nach. mir kommt eine parfumwolke entgegen. one million, vermute ich. sein arztzimmer ist riesig, an seiner wand hängen wunderschöne bilder.  er klärt mich auf, über dinge die passieren können, wie es mir nach der operation gehen wird, und das ich schmerzen haben werde. doch ich wollte das alles nicht hören. sowas macht mir panische angst und ich wollte in dem moment einfach nur, dass er aufhört zu reden. zumindest über dieses thema. seit ein paar tagen, fühl ich mich so leer, als hätte ich keinerlei leben mehr in mir. als wäre ich nicht ich selbst. als wäre ich aus diesem leben ausgestiegen. so wie man aus einem auto steigt, wenn einem die fahrt zu lang wird. man nicht mehr kann. konnte mich selbst sehen. sah mich an, meine seele war schwarz wie ebenholz meine haut war kalt und weiß wie schnee, außer meine lippen. sie waren rot wie blut.
ICH KANN ALLEINE SEIN
"ich kann alleine sein. und ich merke wie ich mich bewege, merke wie ich gehe, doch mein leben auf der stelle steht"

manchmal sitze ich abends im bett. decke mich zu, nehm mir ein buch, oder eine zeitung, und schaue gar nicht hinein. mache mir einen tee, und trinke ihn nicht, weil ich tee hasse.
schalte den fernsehr ein, und versinke so sehr in meiner welt, dass ich gar nicht begreife, worüber der nachrichtensprecher gerade berichtet, oder wie lange die werbung schon läuft.
mache mir was zu essen, obwohl ich gar keinen hunger verspüre. rühre es nicht an, oder stocher solange darin rum, bis es unwiderstehlich und zum wegschmeißen aussieht.
ich bin müde. hab seit wochen nicht geschlafen. doch ich brauche das nicht. keinen tee, kein fernsehn, kein essen und keinen schlaf. das alles brauche ich nicht, denn ich kann alleine sein.
ONE DAY
"kriege das in deinen kopf ! eines tages kommt ein junge, der dich lieben wird. deinen körper,  dein lächeln, er wird dich so sehr lieben und du wirst dir so sicher sein. eines tages, wirst du keine fragen mehr stellen. dein tag wird kommen, glaub es mir !"


2014, neues jahr, neues glück. keine vorsätze, dafür jede menge alkohol im blut, an diesem abend. viel passiert, und viel verdrängt. denn das alles darf nicht mehr in meinen kopf. die selbstzweifel hab ich ausgesperrt und jedes fenster geschlossen, damit auch die schwarzen gedanken keinen zugang mehr finden. ob es funktioniert, kann ich euch nicht sagen. ob ich dran glaube ? keine ahnung. werde ich es schaffen ? eines tages, ja.