MEIN PAPA
mit 6 jahren wusste ich, papi du bist mein held. bist immer für mich da, wenn ich dich brauche. machst jeden blödsinn mit mir. einschlafen konnte ich nie, ohne das glas wasser, und wenigstens einmal durchkitzeln, erst dann bin ich aus voller erschöpfung eingeschlafen. ich wusste immer, wie man sich schwierige zahlen und wörter merken konnte. du konntest gut malen, und manche buchstaben waren tiere oder gegenstände. nie war ich ein richtiger indianer, ohne mein messer, was du aus tiefsten herzen aus holz geschnitzt hast. ich durfte in dem alter auch schon auto fahren, weil du einen riesen karton in ein riesen großes auto umgebaut hast. wenn ich geweint habe, weil ich so fürchterliche wachstumsschmerzen hatte, hast du die zaubercreme rausgeholt, deine hände auf mein kleines beinchen gelegt und die augen zu gemacht. plötzlich bin ich eingeschlafen. der schmerz ließ nach. hast mir den letzten endgültigen anstoß gegeben, bis ich dann endlich fahrrad fahren konnte. du konntest fürchterlich lustige grimassen schneiden, und manchmal abends, warst du sogar captain blaubär..

ab hier sind meine erinnerungen weg. einfach nicht mehr da. ich weiß einfach nicht wie die geschichte weiter geht. vielleicht ist sie auch nie weiter gegangen. ich kann es nicht sagen. ich weiß nur, das du aufgehört hast, der papa zu sein, den ich so sehr geliebt habe. der alles für einen tut. heute hast du nicht mehr viel übrig. und das menschlich sein, hast du in geld umgewandelt. doch ich will das nicht, nichts geschenkt haben, kein geld, ich will meinen vater. ich will dich einfach zurück.